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Full Cave Course in Calpe, Sept. 2006
Auf der Boot in Düsseldorf bot Patrick an, einen Full Cave Course abzuhalten. Als Höhle wurde die Moraig vorgeschlagen, da sie in unmittelbarer nähe unseres pda Headquarter liegt. Florian und ich waren sofort Feuer und Flamme. Noch auf dieser Messe begannen wir mit dem Kauf der Ausrüstung. Einige Monate Später trafen wir uns wie vereinbart im September in Calpe, Spanien.

Dir. Gerd Brüheim hatte schon alles vorbereitet. Unterkünfte, Transporte und Gaslogistik waren perfekt organisiert. Am nächsten Tag begannen wir damit unsere Ausrüstungen zusammenzubauen und zu trimmen. Danach fing der Spaß erst an! Leinentechniken! Erst mal an Land. Leinengeflechte wurden gespannt und wir mussten an Hand von Arrows (Pfeilen) und Cookies (Rundstücken) den richtigen weg mit verbundenen Augen finden. Nachdem diese Übungen von allen bewältigt wurden, gingen wir daran ähnliches im Freiwasser zu trainieren. Wieder wurden Leinen gespannt und wir mussten im Buddyteam den richtigen Weg finden. Natürlich wurden auch die Ansprüche von unserem Trainer höher geschraubt. Worst Case Szenarien waren ab jetzt an der Tagesordnung. Auf einmal, so schnell konnte man gar nicht schauen waren die Masken weg. D.h. beide im Blindflug! Kein Problem, wir haben ja die Leine. Zusätzlich wurde aber auch noch einem das Gas abgedreht also eine so genannte OOA (out of Air) Situation. Auch kein Problem, dank des Schritt für Schritt aufgebauten Trainings waren wir für jede Situation vorbereitet. Wie gut dieses Training aufgebaut war konnte man daran erkennen dass jeder im Kurs den gestellten Anforderungen gerecht wurde.

Endlich sind wir bereit tatsächlich in die Höhle zu Tauchen. Erst nur im Eingangsbereich wo noch Tageslicht herrschte, dem CAVERN Bereich. Trainieren, Trainieren und noch einmal Trainieren! Weiter ging es dann schon in den INTRO CAVE Bereich wo vollkommene Finsternis herrschte. Wieder wurden alle mögliche Situationen trainiert, wie z.B.: Partnerverlußt außerdem Hauptlampe und beide Backup Lampen (reserve Lichter) ausgefallen, also totaler Sichtverlust (wie auch bei aufgewühltem Sediment), und da dass noch immer nicht genug ist Kontakt zur Leine Verloren! Geil! Man setzt erlernte Techniken ein und es funktioniert! Fast ein Gefühl der Unsterblichkeit! Weiter geht es dann schon in den FULL CAVE Bereich. D.h. verlassen der permanent Line (fix angebrachte Führungsleine) und verlegen einer eigenen Leine, um nicht gesicherte Teile der Höhle zu betauchen aber auch um weiter Vorstöße (Pushdives) zu machen. Wieder wird Trainiert, bis auch wirklich alles in Fleisch und Blut übergegangen ist!

Schließlich kommt der Prüfungstag. Bei der Anfahrt zur Höhle herrscht angespannte Ruhe im Fahrzeug, wohlwissend dass unser Trainer Patrick und seine Frau Tanja etwas ausgebrütet haben was uns an unsere psychischen Grenzen führen wird. Beim Prüfungstauchgang waren dann jeweils nur ein 2 Pers. Buddyteam, Trainer und Assistent in der Höhle. Florian und ich sollten diesen Tauchgang miteinander machen. Patrick führte uns ca. 150m in die Höhle aber auch etwas von der Leine weg. Das Zeichen für ``alle Lampen aus´´ kam, diese unglaubliche Finsternis, BAM… Maske weg als zusätzliche Belastung, wir müssen die Leine finden, wir wissen wie es geht, kein Problem, gefunden! Verdammt, warum bekomme ich keine Luft mehr, in absoluter Finsternis Zeichen zu geben ist nicht sehr sinnvoll! Ich schnapp mir Florians Automaten, wir stehen ja seitdem es finster ist ständig unter Körperkontakt. Wir sortieren uns neu, ich tauche an Florians Longhose (210cm langer Schlauch) voraus, Florian bedient sich seines Zweitautomaten. Auf einmal spüre ich in der Leine eine Abzweigung, die war vorher nicht da! Wohin? Kein Problem, wir wissen wie es geht. Patricks Frau Tanja hatte zusätzliche Abzweigungen in den Rückweg eingeknüpft um uns in die Irre zu führen. Vergeblich! Langsam wurde es heller bis ein Lichtschein durch die Decke auf den Boden der Höhle traf, für uns das Zeichen dass wir es geschafft hatten! Euphorisch klatschten wir uns ab, ein unglaubliches Gefühl! Der Eintiegswächter, ein Gartenzwerg wurde natürlich auch begrüßt und nach entsprechendem Sicherheitsstopp tauchten wir an die Oberfläche! Ein unglaubliches feeling, man meint es gibt nichts was einen aufhalten könnte!

Der letzte Tag war frei und wurde von den meisten zum Rasten genützt. Nicht aber Klaus und ich! Wenn wir schon mal da waren wollten wir auch diese Höhle betauchen! Dieser Tauchgang gehört seither zu den schönsten meines Lebens! 600m Penetration, einfach nur geil und mit Worten nicht zu beschreiben!
Der letzte Abend war angebrochen und die geplante Abschlussfete kam langsam ins rollen. Eine letzte Prüfung war zu bestehen. Patrick und Tanja, Team Sadismus Unlimited, hatten heimlich hinter dem Haus einen Leinen Parkour gespannt mit allerhand hochprozentigen und kalorienintensiven Zusatzprüfungen! Irgendwie haben wir aber auch diesen Wahnsinn hinter uns gebracht und einen fröhlichen Abend mit Gegrilltem und bester Laune verlebt.

Besonders haben mir die gemeinsamen Abende gefallen. Es wurde eingekauft, gekocht, geplaudert, saubergemacht alles im Team. Der Abend an dem Gerd für uns gekocht hat, wird uns allen gut in Erinnerung bleiben. Ich habe in meinem Leben noch nie so lecker gegessen. Ein weiteres Highlight war die Einladung zum Dinner durch unseren Presidenten Oleg Zuravlev. Waren doch 10 Jahre pda ein würdiger Grund zu feiern! Verwöhnt wurden wir aus der Küche mit einem mehrgängigem Menue der Spitzenklasse. Es war ein herrlicher Abend! Natürlich musste auch die Texasbar besucht werden. Der Besitzer, ein Indianer (verheiratet mit einer Salzburgerin) ließ es sich nicht nehmen seine Countrywestern Songs vorzutragen und zu späterer Stunde sang der eine oder andere von uns sogar mit.

Am letzten Tag ging es nach hause, aber ein baldiges wieder sehen war schon geplant.
Anfang November treffen wir uns in der fast gleichen Besetzung zum Trimix Kurs am Milstättersee.

Bilder dazu: http://www.tiefeninstitut.at/tauchbilder/cave06/

Rudy




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