Toter steirischer Taucher gefunden / Kleine Zeitung


04.05.2007 04:17
Toter steirischer Taucher gefunden
Forscher fanden im Roten Meer vermutlich die Leiche des vermissten Steirers Karl Marx. Nächste Woche erfolgt die Bergung.


Foto: AP
Es gibt fast keine Zweifel mehr: Der Tote, den ein deutsches Forscherteam im Blue Hole im Roten Meer (Ägypten) entdeckt hat, ist mit ziemlicher Sicherheit Karl Marx (45) aus Söding im Bezirk Voitsberg. Der Steirer wird seit Anfang Jänner dieses Jahres vermisst. Nun sind die Forscher in 150 Metern Tiefe auf eine Leiche gestoßen.
Abgrund. Der Tote liegt am Rande eines mehrere hundert Meter tiefen Abgrundes. "Die Beschreibung, die Ausrüstung, alles passt auf Karl. Ich habe den Videofilm des Forscherteams gesehen, ich glaube, dass man meinen Mann gefunden hat", sagt Gabrielle Marx, die auch schon einen Anruf von der österreichischen Botschaft in Ägypten erhalten hat. Schon nächste Woche soll die Bergung durch ein internationales Taucherteam erfolgen. "Ich weiß zwar nicht, wie ich das alles finanzieren werde, aber ich will meinen Mann nach Hause bringen", sagt Gabrielle Marx.

Taucher. Ein Steirer, nämlich Rudolf Reinisch aus Stainz, leitet dieses achtköpfige Team, das sich aus speziell ausgebildeten Tauchern aus Deutschland, Italien und Lettland zusammensetzt. Reinisch, Chef des Tiefeninstitutes Styria, fliegt Montag mit zwei deutschen Kollegen nach Sharm el Scheikh, wo er mit der restlichen Crew zusammentrifft. "Nach drei Tagen Vorbereitung verlegen wir nach Dahab."

Bergung. Die Bergung wird von drei Zwei-Mann-Teams durchgeführt. Ein Team postiert sich in 35 Metern Tiefe, das zweite in 50 Metern, das dritte taucht - mit Rom-Kreislaufgeräten ausgerüstet - bis zur Leiche ab. "Das dauert acht Stunden lang", so Rudolf Reinisch. "Es ist keine einfache Sache und muss durchdacht und gut vorbereitet sein." Die restlichen zwei Männern sichern die Kollegen von der Wasseroberfläsche aus. Die Bergung, so der Steirer, muss für die Gerichtsmedizin gefilmt werden. Der Tote wird dann nach Sharm el Scheikh gebracht und obduziert. Erst wenn die Identität offiziell feststeht und die Todesursache geklärt ist, kann der Leichnam nach Österreich überstellt werden.

HANS BREITEGGER








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